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Klassifikation FCI: Gruppe 8: Apportier-, Stöber-, Wasserhunde Sektion 1: Apportierhunde FCI- Standard Nr. 121 (Rassestandard)
Der Rassenname setzt sich zusammen aus dem Wort „flatcoated", welches übersetzt werden kann mit dem Begriff „glatthaarig", und „retriever", das sich ableiten von „to retrieve", also „zurückholen", „apportieren".
Ursprung: Der Flatcoated Retriever ist nur eine der sechs Retriever- Rassen und stammt aus England. Die Rasse ist auf den aus Kanada stammenden St. John´s Dog zurückzuführen. Die Hunde wurden unter anderem eingesetzt, um Fische aus dem Meer zu apportieren, die sich beim Fang entziehen konnten. Der St. John´s Dog war ein aktiver Hund mit sehr guter Nase und schnell beim Apportieren aus dem Wasser und an Land. Er zeigte sich sehr vielseitig, seine Bringfreude und das "weiche Maul" (d.h. beim Apportieren die Beute nur so fest fassen, daß sie eben getragen werden kann, aber dabei nicht verletzt wird) waren besondere Eigenschaften. Aus diesem Grund wurden solche Hunde nach England gebracht, weil man davon ausging, daß sich diese Hunde gut für die Treibjagden in England eignen würden. Die Engländer waren bemüht, für jede Jagdweise eine besonders geeignete Rasse zu züchten. Aus den langhaarigen, kleinen St. John´s Dogs entstand der Wavy- Coated Retriever durch Kreuzung mit schwarzen Settern und anderen Retrievern. Dieser Hund war von der Erscheinung her ein eher stämmiger Hund. Auch der Kopf unterschied sich deutlich von den Köpfen der Flatcaoted Retriever wie wir sie heute kennen. Der Schädel war breiter und zeigte einen ausgeprägten Stopp. Das Fell war gewellt und üppig.
Der Begründer des Flatcoated Retrievers ist Mr Sewallis Evelyn Shirley von Ettington Park. Mr Shirley machte es sich zur Aufgabe, aus dem beliebten Wavy- Coated einen Hund heraus zu züchten, der weiterhin die hervorragenden jagdlichen Eigenschaften besitzt, aber zugleich leichter gebaut und eleganter sein sollte. Es wurden Setter und wahrscheinlich auch Collies der damaligen Zeit eingekreuzt. 1902 wurde der Flatcoated Retriever vom englischen Kennel Club als eigene Rasse anerkannt.
Bis zum Ersten Weltkrieg war der Flat sehr beliebt und erfolgreich- sowohl auf Ausstellungen als auch im Arbeitsbereich. Während des Krieges und in den Jahren danach sank die Anzahl der Vertreter dieser Rasse deutlich. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Anzahl der Hunde wieder an. Und als 1980 ein Flatcoated Retriever an der Cruft´s zum besten Hund der Ausstellung gewählt wurde, wurde die Rasse in England sehr populär.
Aus der Entstehungsgeschichte dieser Rasse wird deutlich, welcher Typ von Hund das Ziel war und auch heute noch sein sollte. Ein Hund, der hervorragende Arbeitseigenschaften haben soll, v.a. in seinem Spezialgebiet, dem Apportieren von Niederwild. Auf die jagdlichen Eigenschaften wird seit langem selektiert, das Aussehen wurde erst mit der Anerkennung der Rasse und der Festlegung des Rassestandards ebenso wichtig. Mit diesem Hintergrundwissen läßt sich leichter verstehen, was einen Flatcoated Retriever ausmacht, was seine vielfältigen bestechenden Eigenschaften sind und auch was er von seinem (zukünftigen) Führer erwartet! Ein Flat liebt es, für seinen Menschen zu arbeiten, am liebsten natürlich für ihn die Beute zu finden und zu apportieren. Dazu geht er eine sehr enge Bindung mit seinem Menschen ein, und daher ist er sehr glücklich, wenn er möglichst immer und überall dabei sein kann.
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